Notunterkunft Haltingen

Daten und Fakten der Notunterkunft Haltingen

Die Notunterkunft (NU) Haltingen wurde Ende 2015 fertig gestellt und bot in zwei Leichtbauhallen mit angrenzenden Wohncontainern Raum für rund 200 Personen.

Binnen kürzester Zeit war die Unterkunft voll belegt und wurde von Flüchtlingen aus dem arabischen Raum und aus Afrika bewohnt. 

In der Haltinger NU wohnten Einzelpersonen und Familien, zahlreiche Kinder bis hin zu Senioren. Die Unterkunft wurde im Februar 2018 geschlossen.

 

 

 

Team KLEIDERKAMMER

Seit Januar steht den Flüchtlingen die eigens eingerichtete Kleiderkammer am Eimeldinger Weg 17 (kleines Gebäude der Regiogemeinde) zur Verfügung. Ein fleißiges Team nimmt Kleiderspenden – nach gezielten Aufrufen auch andere Sachspenden – an und sortiert. Die Annahmen sind in der Regel Samstags von 10-12 Uhr, die genauen Termine werden über die Haltinger Mitteilungen bekannt gegeben. In der Regel Montags von 11-13 Uhr und Donnerstags von 15-17 Uhr und zu ausgewiesenen Terminen dürfen sich Flüchtlinge nach festgelegten Kriterien alles Notwendige aussuchen.

Die Spendenbereitschaft in Haltingen hat von Anfang an überwältigt, worauf diese wertvolle Arbeit der HelferInnen aufbaut.

 

 

Team SPRACHE

Das Erlernen der deutschen Sprache ist von hoher Priorität. Das Team Sprache ergänzt mit seinem Angebot die staatlichen Maßnahmen. Dies geschieht in enger Verzahnung mit der VHS Weil am Rhein und den offiziellen Stellen. Eine große Leistung des Sprachenteams waren zunächst Deutschkurse für Menschen, die an staatlichen Kursen nicht teilnehmen konnten und niederschwellige Kurse für Frauen direkt in der NU. Ein Sprachkurs für Frauen findet bis heute zweimal wöchentlich statt. Inzwischen spielt die individuelle Sprachhilfe durch Einzelne oder in kleinen Gruppen die Hauptrolle. Auf Anfragen der Sozialbetreuerinnen (immer wieder melden sich Bewohner und fragen nach Sprachhilfe individueller Art an) versucht die Teamleitung zeitnah passende Helfer für die Bewohner zu finden. Das Ziel ist es, die Zeitressourcen der Helfer und die Bedürfnisse der Bewohner möglichst gut zu vernetzen und verbinden.

 

 

Team FAHRRAD

"Jedem Flüchtling ein Fahrrad!" Mit diesem ambitionierten Ziel ist dieses Team gestartet, um den Menschen ein Stück Freiheit und Mobilität in der neuen Umgebung zu ermöglichen.

Gespendete Fahrräder werden zusammen mit Flüchtlingen repariert. Ein Bewerber bekommt gegen Kaution ein STVO-konformes und amtlich registriertes Fahrrad, samt Schloß und Helm (bei Erwachsenen soweit verfügbar).

Rüdiger Hofs offene Velowerkstatt einzelrad ist Basis der Arbeiten, er stellt sein Werkzeug und know-how zur Verfügung. Reparaturen finden zweiwöchentlich an der Notunterkunft statt.

 

 

Team KINDER & JUGEND

Malen, Basteln, Krabbelgruppe...Angebote für Kinder und Jugendliche hat sich das Team auf die Fahne geschrieben. Mit unterschiedlichsten Ambitionen haben Helfer in der  Notunterkunft Kontakte zu den Kindern und deren Familien geknüpft. Dies sind teilweise lose Besuche zum Spielen bis hin zur Unterstützung bei der Integration von Kindern und Jugendlichen in die örtlichen Vereine.

 

 

Team AKTIVANGEBOTE FÜR ERWACHSENE

Langeweile im Alltag. Wohnen auf engem Raum. Wer nicht gerade im Sprachkurs, einem Praktikum oder bereits in Arbeit ist, hat wenig zu tun. Ansatz des Teams ist es, hier Angebote zu machen – speziell zugeschnitten oder Einzelnen zu helfen Anschluss in örtlichen Vereinen zu bekommen. Die Ideen in diesem Team waren zu Beginn von großer Vielfalt; manches lies sich nicht verwirklichen, andere haben sich zum Renner entwickelt. Als erfolgreiches Beispiel sei hier die Nähgruppe erwähnt.

Zusammen mit Flüchtlingen und dank großzügiger Spenden wurde im Frühjahr ein Garten angelegt.

 

 

Team BEGLEITUNG

Die persönliche Ansprache und individuelle Betreuung von Einzelpersonen oder Familien liegt den Ehrenamtlichen im Team Begleitung am Herzen. Vom losen Kontakt bis hin zu freundschaftlichen Beziehungen entwickelt sich hier eine große Vielfalt.

Um einen Bezugspunkt für alle Helfer zu schaffen, die in der Notunterkunft persönliche direkte Unterstützung leisten, wurde das Team Begleitung gegründet. Hier können sich alle Begleiter austauschen, sich gegenseitig helfen, neue Flüchtlinge begrüßen und den regelmäßigen Kontakt mit den Sozialbetreuern pflegen.

 

 

SANITÄTSZIMMER

Ein Team aus Ärzten, Übersetzern und Medizinischen Fachangestellten engagiert sich ehrenamtlich als erster Ansprechpartner für die gesundheitlichen Anliegen der Flüchtlinge.

In Halle (Camp) B wurde ein Sanitätszimmer eingerichtet. Der wertvolle Einsatz für die medizinischen Belange und die Organisation der weiteren Behandlung durch niedergelassene Ärzte wird allseits geschätzt und unterstützt die Hilfebedürftigen wie Hauptamtlichen gleichermaßen.

Wir möchten der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass es in der Haltinger NU auch Privatpersonen gibt, die persönlichen Kontakt zu den Flüchtlingen suchen und dort Hilfe leisten, unabhängig vom Willkommenskreis.

Der Willkommenskreis bietet sich allen ehrenamtlichen Unterstützern als Ansprechpartner an. Diese gemeinsame Plattform schafft Sicherheit, Transparenz und ein Miteinander – auch unter den Helfern.

helferleitfaden

Wir haben einen Leitfaden erarbeitet, der allen Helfern des Willkommenskreises in der Haltinger Notunterkunft dienen soll. Darin werden Zuständigkeiten und Ansprechpartner benannt und häufig gestellte Fragen beantwortet – die Antworten resultieren aus den Erfahrungen und dem Austausch mit Haupt- und Ehrenamtlichen und sollen zum Wohl aller und persönlicher Orientierung dienen. Sprechen Sie uns an, wenn sie Fragen haben.

Download
Helferleitfaden NU 3.3.2016 mit org.pdf
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Berichte und Fotos

BEGEGNUNGSFEST

Kuscheldecke

 

Kinder auf der Flucht in Weil am Rhein erhalten eine Kuscheldecke

Der Willkommenskreis Weil am Rhein hat sich zum Ziel gesetzt, dass sich Menschen auf der Flucht in ganz Weil am Rhein und auch ganz speziell In der neu entstandenen Notunterkunft für Flüchtlinge in Haltingen, willkommen fühlen. Sie sollen nicht nur als unpersönliche, anonyme Asylsuchende, sondern als menschliche Individuen, mit einer Lebensgeschichte, mit Sorgen, Nöten, Talenten und einem Bedürfnis nach Wärme und Kontakt, wahrgenommen werden.

Als Ausdruck dieser Sichtweise hatte man sich im Willkommenskreis schon in der Vorbereitungsphase der Notunterkunft in Haltingen überlegt, die Menschen, die am 22.12. nach Haltingen kommen sollten, warmherzig willkommen zu heißen. Neben dem Dekorieren der Räumlichkeiten, dem Aufhängen eines Willkommenstransparentes und dem Überreichen eines Weihnachtsgeschenkes, war man durch die Initiative der Fischingerin Anna Tina Kunze auf das Projekt "Mini Decki" (Schweizer Mundart für "Meine Decke") aus der benachbarten Schweiz gestoßen.

Mini Decki” ist ein Projekt, bei dem Decken genäht und an Flüchtlingskinder verteilt werden, deren Weg sie in die Schweiz bringt. Die Kinder dürfen die Decken behalten und mitnehmen, wohin sie ihr Weg führt. Jedes Flüchtlingskind braucht aus Sicht der Mitglieder und Unterstützer von "Mini Decki" eine eigene Decke, die wärmt, schützt und ein Zuhause gibt auf der langen, unsicheren Reise.

Die Idee von "Mini Decki" wurde vom Willkommenskreis als ausgezeichnet bewertet. So konnte über Anna Tina Kunze Kontakt zum schweizerischen Projekt geknüpft werden. Aus der Schweiz wurden 30 Decken nach Weil am Rhein geschickt und Anna Tina Kunze nähte selbst noch einmal 40(!) unterschiedliche und einzigartige, gemütliche Decken aus gebrauchten, gut erhaltenen Kinderbettbezügen und dazugekauften Inlays.

So konnte ermöglicht werden, dass jedes einzelne Kind, das am 22.12. nach Haltingen in die Sammelnotunterkunft kam, auf seinem ihm zugeteilten Etagenbett, eine solche mit viel Liebe und Geschick hergestellte persönliche Kuscheldecke vorfand.

Dieser tolle Ausdruck gelebter Willkommenskultur soll in Weil am Rhein lebendig erhalten werden. So ist geplant, dass auch in Zukunft alle Kinder auf der Flucht, die ihr Schicksal nach Weil am Rhein bringt, und sei es vielleicht auch nur vorübergehend, eine solche Decke erhalten. Damit können sie eine schöne Erinnerung an Weil am Rhein und seine Menschen mit auf ihren weiteren Lebensweg nehmen.


Ein weiterer Schritt ist getan. Die Zimmer sind fertig eingerichtet. Das Begegnungen – Schaffen Team hat für die Kinder je eine Kuscheldecke genäht. Diese wurden mit einem „Apfelgruß“ auf den Betten verteilt.  Zuletzt hat das Team noch etwas Stimmung in den Zelten gezaubert (siehe Bilder). Vielen Dank an die Spender der Deko und an alle, die beim Ausstatten der Zimmer und Aufenthaltsräume geholfen haben.
 

HelferAbend

Wir sind überwältigt über die vielen Bürger und Bürgerinnen, die am Donnerstagabend uns ihre Hilfe und ihr Engagement angeboten haben!
Die Präsentation des Abends können Sie gerne unter download noch einmal ansehen.
Herzlichen Dank!
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Präsentation Helferabend 17. Dezember 2015
Helferabend 17 Dez 2015.pdf
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